Mit einer Smartwatch am Handgelenk auf zum Geocaching? Funktioniert mit der fēnix5 Plus-Serie von Garmin mit Einschränkungen. Wir haben es ausprobiert.
Die neue fēnix5 Plus-Serie hat viele Features an Bord, unter anderem dem kontaktlosen Bezahlen per Garmin Pay. Outdoorer dürften sich aber vor allem über die TopoActive Europa-Karten freuen, die serienmäßig auf Geräten der fēnix5 Plus-Serie installiert ist. Denn diese bietet eine astreine Kartendarstellung auf dem Display der Smartwatch. In unbekanntem Terrain ist es damit sehr einfach, passende Laufstrecken oder “den Weg zurück” zu finden. Zusätzlich weist die Karte per “Around me”-Funktion auf Sehenswertes hin – direkt auf der Pulsuhr. Und letztlich eignet sich die Kartennavigation auch gut für Geocacher, die beispielsweise Laufen oder Radfahren mit der digitalen Schatzsuche verbinden. Der Test hat gezeigt: Geocaching mit der Uhr funktioniert – mit Einschränkungen.
Geocaches auf der fēnix5 Plus: Das benötigst du dafür
Um mit deiner fēnix5 Plus tatsächlich zum Geocaching aufzubrechen, musst du am heimischen Rechner ein paar Vorbereitungen treffen. Du benötigst eine sogenannte GPX-Datei mit Geocaches. Typischerweise kannst du dir diese auf der Plattform geocaching.com per PocketQuery zusammenstellen und herunterladen. Dazu wird es notwendig sein, dass du auf geocaching.com eine Premium-Mitgliedschaft erwirbst (diese Mitgliedschaft ist mit Kosten verbunden!). Alternativ schaust du dir die freie Datenbank von opencaching.de an oder bittest einen befreundeten Geocacher, dir mit diesen Daten weiterzuhelfen. Des weiteren benötigst du Garmin BaseCamp, das du dir kostenfrei herunterladen kannst.
Geocaches vorbereiten: So triffst du eine Auswahl
Geocacher verwenden üblicherweise eigene Datenbanken, um ihre Geocaches zu verwalten. Insbesondere die gesuchten/gefunden Caches werden darin entsprechend markiert. Aber auch Lösungswege für komplexere Caches notiert. Wenn du bereits eine solche Software verwendest (bspw. GSAK oder iCaching) solltest du einen Umkreis um deinen Standort wählen und nur die Caches in deinem vorhergesehen Aktionsradius für die Übertragung auf deine fēnix5 Plus vorsehen. Denn einerseits machen sehr viele Geocaches die Uhr etwas langsamer, andererseits reduzieren große Mengen an Geocaches auch den zur Verfügung stehen Speicher auf deiner Uhr. Hier gilt es also abzuwägen. Des weiteren solltest du Caches vom Typ “Mystery” und “Multi” herausfiltern (auch Eventcaches kannst du weglassen). Mysteries würden Vorarbeit bedeuten, Multis lassen sich aktuell nicht sonderlich komfortabel und noch nicht papierlos absolvieren.
Geocaches auf deine fēnix5 Plus übertragen: BaseCamp hilft dir
Hast du deine Auswahl getroffen (bereits bei der PocketQuery oder per Software) speicherst du diese als GPX-Datei ab. Anschließend öffnest du Garmin BaseCamp und gehst wie folgt vor:
- Lege dir, damit du den Überblick behältst, als erstes eine neue Liste an, wir nennen sie hier einfach mal “Geocaching” (vgl. Bild). Die Liste ist mit einem Ordner zu vergleichen.
- Jetzt ziehst du per Drag&Drop deine vorher erzeugte GPX-Datei auf die Listenbezeichnung. Jetzt sollte der Inhalt der Liste aus deinen Caches bestehen (vgl. Bild). Auf der Karte werden diese bereits angezeigt (ggf. herauszoomen). GPX-Dateien von geocaching.com bestehen in der Regel nicht nur aus den Koordinaten der Caches: Vielmehr sind oftmals noch Start- oder Parkkordinaten mit angegeben. Die Geocaches selbst erkennst du an dem Kisten-Symbol.
- Schließe nun deine fēnix5 Plus an deinen Rechner an. Sie erscheint in BaseCamp im oberen linken Bereich unter “Garmin Geräte”. Es dauert möglicherweise ein Moment, bis die Kartendaten deiner Uhr eingelesen sind.
- Markiere nun in der Liste “Geocaching” alle Caches, die du auf die Smartwatch übertragen willst und ziehe diese per Drag&Drop auf die fēnix5 Plus unter “Garmin Geräte”. Die Daten werden jetzt kopiert und als Daten auf der Uhr angezeigt (vgl. Bild).
Das war es schon in BaseCamp. Jetzt kannst du die Uhr wieder vom Rechner entfernen. Wenn du jetzt in den Kartenmodus schaltest, siehst du deine übertragenen Geocaches (ggf. herauszoomen).
So navigierst du auf deiner fēnix5 Plus zu einem Geocache
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Navigation zu einem Geocache zu starten. Letztlich funktioniert der Geocache wie jeder andere POI auch. Du kannst also beispielsweise die “Around me”-Funktion nutzen. Hast du einen Bereich ausgewählt, werden dir die POI in diesem Bereich dargestellt und du kannst dich für den Cache entscheiden. Hast du ihn als Ziel ausgewählt, führt dich die Smartwatch bis in den Nahbereich der Koordinaten. Vor Ort musst du natürlich die “finale Suche” bewerkstelligen. Aber das sollte für einen geübten Geocacher kein Problem sein.
Hast du den Cache gefunden, kannst du dich auf die Suche zum nächsten machen. Kleines Manko: Noch ist es nicht möglich, den gefundenen Cache auch als solchen zu markieren oder für das spätere Loggen vorzubereiten.
Fazit: Geocaching mit der fēnix5 Plus Serie “im Vorbeilaufen” oder auf einer Radtour ist durchaus gut machbar, wenn man sich vorher mit der Cacheliste auseinandergesetzt und gut ausgewählt hat. Für Cache-Touren wird weiterhin ein Geocaching-Handgerät wie das GPSmap oder ein etrex benötigt – alleine schon um bei komplexeren Caches die Beschreibung dabeizuhaben.
Du kannst mit Geocaching noch nichts anfangen? Alles zur Schnitzeljagd 2.0 findest du in diesem Artikel.