Triathlon – Abenteuerlust oder Sadismus?
(von Jenny Strack) Als erprobte Marathonläuferin dachte ich eigentlich, ich hätte meinen Sport gefunden. Laufen, laufen, immer nur laufen, und das am liebsten überall auf der Welt. Es gibt nichts Schöneres, als dem Sonnenuntergang am Meer entgegenzulaufen, die Füße versinken im feuchten Sand und der Kopf schaltet sich aus … Ganz anders läuft das natürlich, wenn man einer von 17.000 Sportlern ist, der sich zuerst ins Wasser, dann aufs Rad und erst ganz zum Schluss in die Laufschuhe stürzt.
„Wieso um Himmels Willen sollte man sich so etwas antun?“, habe ich mich gefragt, als ich mich in diesem Jahr unter die Zuschauer beim IronMan 70.3 auf Mallorca reihte. Wieso liefen die Triathleten nicht einfach einen schönen Marathon, oder einen Ultra, wenn sie denn unbedingt stundenlang unterwegs sein wollten? Niemals würde mich irgendwer dazu bekommen, im Rahmen eines Wettbewerbs zu schwimmen oder aufs Rad zu steigen, solange es den guten alten Marathon gab. Niemals!
Meine “Abneigung” gegen den mir bis dahin nur wenig bekannten Sport Triathlon hielt bis etwa drei Minuten nach dem Startschuss. Dann hatte mich die Euphorie gepackt, die jeder kennt, der schon einmal einen Wettkampf bestritten hat – sei es ein 5-Kilometer-Lauf oder Marathon. Ich fieberte mit den Schwimmern mit, rannte zur Wechselzone, um zuzusehen, wie sich die klitschnassen Sportler ihr Rad schnappten und in Richtung mallorquinische Berge von dannen zogen. Und als sie wiederkamen liefen sie! Mitten durch die Touristenmeile von Alcudia und alles jubelte und winkte, ich eingeschlossen. Und während ich die total ausgelaugten, mit Sonnenbränden geplagten und völlig neben sich stehenden Läufer betrachtete, wusste ich: Das will ich auch! Für manche mag das sadistisch klingen, doch tatsächlich ist es nur eins: Ehrgeiz!
Die Motivation bist du!
Triathlon-Training ist hart. Man muss nicht nur eine Sportart trainieren, sondern sich gleich in drei Disziplinen eine gewisse Grundausdauer aneignen. Das ist ein ganz schönes Pensum und sowohl körperlich als auch psychisch anstrengend. Während der Wettkampfvorbereitung bleibt kaum Zeit für etwas anderes – genau deshalb muss man es auch wirklich wollen! Wer sein Schwimmtraining ohne mit der Wimper zu zucken gegen einen Nachmittag im Biergarten eintauscht, ohne dabei auch nur den Hauch eines schlechten Gewissens zu verspüren, der sollte sich einmal Gedanken über seine Motivation machen.
Wieso willst du einen Triathlon bestreiten? Tust du es, um deine Grenzen auszutesten und um dich auf eine ganz neue Art zu fordern? Willst du eine neue, aufregende Erfahrung machen und am Ende des Wettkampfs stolz und erschöpft mit deiner Finisher-Medaille in den Rasen sinken? Wenn dem so ist, dann sollten diese Wünsche auch deine Motivation sein, nicht bei der erstbesten Gelegenheit das Training zu schwänzen. Sporne dich selbst an, auch wenn mal wieder ein hartes Training ansteht – denn das Erfolgsgefühl nach dem Rennen ist es wert!
Die Grundausstattung für Triathlon-Einsteiger
Wer sich an seinen ersten Volkstriathlon wagt, vielleicht wie ich in der Sprintdistanz mit 750m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 Kilometern Laufen, der benötigt eigentlich erst mal gar nicht viel: Badeoutfit, Schwimmbrille, Laufschuhe, Funktionskleidung und ein Fahrrad; dabei muss es kein Rennrad sein, denn ein stinknormales Fahrrad tut es für den ersten Triathlon auch. Das ist die spartanische Ausstattung, mit der man trainieren kann, die erfahrene Läufer, die bereits längst dem Ausstattungs- und Technikwahn verfallen sind, aber vermutlich bereits vor der ersten Triathlon-Trainingsstunde erheblich aufstocken wollen.
Ganz genau so war es bei mir; in Ermangelung eines funktionstüchtigen Fahrrads kaufte ich mir ein Rennrad-Einsteigermodell inklusive diversem Zubehör wie Fahrradhelm, Ersatzreifen und Minipumpe. Fürs Schwimmtraining gab es neben dem neuen Sportbadeanzug auch eine Badekappe und die Forerunner 920XT von Garmin. Nachdem ich fürs Laufen bereits seit Jahren die Forerunner 620 nutze, war nach einer Schwimmstunde und einer längeren Radfahrt klar, dass ich die Triathlon-Uhr unbedingt haben möchte, um alle meine Trainings zu tracken.
Zugegeben, die Forerunner 920XT ist wirklich eine Investition – für die langfristige Teilnahme an Triathlons aber eine, die sich definitiv lohnt. Das Tracken der Trainingsentwicklung ist für die Erfolgsaussichten einfach notwendig – und noch dazu motiviert es einfach ungemein, von Training zu Training die Verbesserungen zu sehen. Für alle, die sich erst einmal ausprobieren wollen, ermöglicht auch die vívoactive einen guten Einstieg.
Da mein Ziel der IronMan 70.3 ist, wird mich die FR920XT sicher eine ganze Weile begleiten. Ich tracke damit meine zurückgelegten Kilometer an Land und im Wasser und vor allem im nassen Gefilde erweist er sich als echtes Goldstück. Er zählt Runden im Schwimmbad oder die Distanz im Freiwasser – ein völlig neues Kontrollgefühl im Wasser! Bisher bin ich – wenn überhaupt – einfach nur vor mich hingeschwommen, ohne einen Überblick darüber, wie lange ich beispielsweise für 100 Meter brauche.
So langsam bekomme ich eine Ahnung davon, wie befriedigend es sein kann, auch beim Schwimmen der Zeit entgegen zu jagen. Ich teste die beiden Schwimmstile Kraulen und Brust gegeneinander aus, stoppe die Zeit, und die Uhr misst die Effizienz, mit der ich durchs Wasser hetze. Eine grandiose Unterstützung, die mich von Tag zu Tag zu neuen Bestleistungen motiviert.
Ich befinde mich noch ganz am Anfang meines Trainings – mein erster Triathlon findet in etwa zehn Wochen statt. Es wird anstrengend, es wird unangenehm, es wird stressig – aber ganz sicher warten auch eine Menge Spaß und jede Menge Erfolgserlebnisse auf mich!
Jenny Strack
Jenny ist bloggende Endzwanzigerin mit Herz und Motivation für Fitness, Laufen und eine gesunde Ernährungsweise.
Als ehemaliger Couch Potatoe hat sie die Leidenschaft für den Sport erst vor etwa drei Jahren für sich entdeckt – und probiert seitdem alles aus, was ihr begegnet.
Ob hochintensives Intervallworkout, Functional Training oder Marathon, Hauptsache der Spaß beim Grenzen überwinden kommt nicht zu kurz! Auf ihrem Blog Being Fit Is Fun schreibt sie über neue Workouts, ihre Lauferlebnisse rund um die Welt oder kreiert neue, leckere Fitness–Rezepte.