Laufen gegen die Apokalypse

Eine Gruppe stöhnender Gestalten humpelt, kriecht und schlurft aus dem Feld auf einen Jogger zu. Sie tragen zerrissene Kleidung, ihre Gesichter sind bis zur Unkenntlichkeit entstellt und blutverschmiert. Was wie eine Szene aus einem Horrorfilm anmutet, ist das Trailervideo zum Zombierun. Wenn der einfache Laufwettbewerb zu langweilig wird, sehnt man sich nach Abwechslung. Laufen mit Unterhaltungswert und Spaßfaktor – oder im Falle des Zombieruns mit Adrenalinrausch. Wir haben uns vier außergewöhnliche Laufwettbewerbe genauer angesehen.

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val lawless / Shutterstock.com

Zombierun

Anstatt sich das Gehirn des Läufers einzuverleiben, besteht das Ziel der Zombies darin, die Flaggen von seinem Gürtel zu entwenden. Der Gejagte hingegen, versucht möglichst mit jeder der drei Flaggen im Ziel anzukommen. Verliert er alle vor dem Ziel, wird er selbst zum Zombie und darf andere Läufer verfolgen. Bei diesem besonders gruseligen Laufwettbewerb darf sich jeder Teilnehmer aussuchen, ob er jagender Untoter oder fliehender Überlebender sein möchte. Die jagenden Teilnehmer werden in einem sogenannten „Zombie Transformation Center“ professionell geschminkt und ihre Kleidung angepasst. So entsteht ein besonders authentisches Horrorerlebnis. Adrenalin und Spaß sind garantiert.

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Quelle: theuglysweaterrun.com

Ugly Sweater Run

Wie beim Zombierun geht es bei diesem Lauf ebenfalls darum, in entstellende Kostüme zu schlüpfen. Beim Ugly Sweater Run wird für einen guten Zweck in den hässlichsten Weihnachtspullovern gelaufen. Ob Elche, Schneemann oder Winterlandschaft – den grotesken Outfits sind keine Grenzen gesetzt. Bisher gibt es den 5 Kilometer langen Lauf nur in den USA. In der Vorweihnachtszeit findet der Lauf in Städten wie Boston, Chicago oder Las Vegas statt. In Portland sind sogar schon 1.500 Menschen in Pullovern mit Weihnachtsmotiv an den Start gegangen. Neben Spenden erhält die Hilfsorganisation „Save the Children“ das Startgeld von umgerechnet 30 Euro pro Läufer. Leider gibt es den Lauf bisher noch nicht in Deutschland. Das soll jedoch niemanden davon abhalten, einer Hilfsorganisation etwas zu spenden und Omas handgefertigter Pullover mit Stolz auf der Straße zu präsentieren.

Quelle: electricrun.de/
Quelle: electricrun.de

Electric Run

Wer sich beim Laufen ohnehin immer von elektronischer Musik nach vorn treiben lässt, ist beim Electric Run genau richtig. Hier vereinen sich Discobesuch und nächtlicher 5-Kilometer-Lauf. Die Läufer selbst sind mit bunter Kleidung und leuchtenden Accessoires ausgestattet und werden von spektakulären LED-, Licht- und Laser-Animationen begleitet. Entlang der Strecke werden diverse Areale, wie der „Electro Rainforest“, die „Rainbow Road“ oder „The Powerhouse“ durchquert. Jede dieser Welten verfügt über ein eigenes Thema und verschiedene DJs. Im Ziel wartet auf die Teilnehmer eine ausgelassene Feier. Natürlich geht es hier nicht um einen Rave im Drogenrausch, sondern um Gesundheit, sowie Spaß an Musik und Bewegung. In Deutschland findet der Electric Run beispielsweise in Berlin statt.

Quelle: muenchenmarathon.de
Quelle: muenchenmarathon.de

 Trachtenlauf

Im Rahmen des München Marathons findet jedes Jahr der internationale Trachtenlauf in München statt. Auch wenn Lederhosen und Dirndl das Bild des Laufes prägen, sind Trachten jedes Landes erlaubt und können auf Wettkampftauglichkeit getestet werden. Sechs Tage nach dem Oktoberfest findet der Trachtenlauf im Münchner Olympiapark statt. Ob Dreispitz, Kimono oder Bunad – in jeder landestypischen Tracht kann nach dem Lauf auch am traditionell bayrischen Frühstück mit Weißwurst, Brezn und Weißbier teilgenommen werden.

Der Fantasie sind bei Laufwettbewerben keine Grenzen gesetzt. International existieren bereits unzählige skurrile oder amüsante Läufe, wie zum Beispiel der Disney Prinzessinnen Halbmarathon, der Hochzeits-kleidlauf in Belgrad oder der Nacktlauf in Finnland. Wer neben den Beinen noch die Leber beanspruchen möchte, versucht sich bei einem Bierathlon in seiner Nähe.

Vladislav Gajic / Shutterstock.com
Vladislav Gajic / Shutterstock.com

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