Suizidgefährdete Personen.
Spielende Kinder, die sich verlaufen haben.
Erdbebenopfer, die verschüttet oder eingeklemmt sind.
Unfallopfer, die sich im Schockzustand vom Unfallort entfernt haben.
Jogger, Mountainbiker oder Reiter, die nach einem Sportunfall hilflos im Wald liegen.
In all diesen Fällen müssen große Flächen in möglichst kurzer Zeit abgesucht werden – jede Sekunde entscheidet über Leben und Tod. Suchketten der Polizei würden viel zu lange brauchen, sie können sich Meter für Meter nur auf ihre Augen verlassen – nachts ein schwieriges Unterfangen. Leichter haben es da schon Hunde, die mit ihren empfindlichen Nasen die Duftstoffe der Opfer verfolgen können. Deshalb gibt es landesweit viele ehrenamtliche Rettungshundestaffeln, die sich bei Wind und Wetter aufmachen, um den Vermissten aufzuspüren.
Dabei gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen:
Auf der einen Seite steht das „Mantrailing“, bei dem der Spürhund die Suche nach einem ganz bestimmten menschlichen Geruch aufnimmt, den er vorher beispielsweise durch ein Kleidungsstück – an dem der Mensch immer kleine Hautpartikel hinterlässt – erschnuppert. An einer langen Leine wird so der zurückgelegte Weg des Vermissten rekonstruiert und das Suchfeld kann eingegrenzt werden. Gerade Schnee ist dafür ideal, da dieser den Duftstoff konserviert. Doch die Mantrailing-Variante wird nur sehr selten eingesetzt.
Wesentlich verbreiteter sind die Flächensuch-Einsätze der Rettungshundearbeit. Bei diesen folgt der Hund unangeleint jeder menschlichen Witterung im Suchgebiet und legt dabei sehr weite Strecken zurück. Bei einer Rettungshunde-Flächenprüfung müssen laut Prüfungsordnung sogar bis zu 30.000 m² innerhalb von 25 Minuten abgesucht werden. Die Schwierigkeit für die Hundeführer ist dabei, ihre Vierbeiner nicht aus den Augen zu verlieren. Aufgrund dessen setzen die Hunderettungsstaffeln in letzter Zeit immer mehr auf die Unterstützung durch GPS-Geräte, die ihnen sowohl die Position und die Umgebung auf einer Karte anzeigen, als auch den aktuellen Hundestatus (sitzt, läuft, am Punkt…) angibt. Mittels Funkhalsbändern können die Bewegungen von bis zu 10 Hunden gleichzeitig aufgezeichnet und in Echtzeit verfolgt werden. Außerdem sind detaillierte Infos, wie Entfernung, zurückgelegte Distanz, Empfangsstärke GPS-/Funksignal, etc. für jeden Hund einzeln wählbar.
Mit GPS kontrollieren und koordinieren
Die Bewegungen des Hundeführers, der das GPS-Gerät in den Händen hält, werden ebenfalls aufgezeichnet und können von der Einsatzleitung eingesehen werden. Dies hat den Vorteil, dass der Einsatz kontrolliert und vor allem koordiniert werden kann und kein Bereich doppelt abgesucht bzw. ausgelassen wird.
Praktisch ist insbesondere auch das Feature des Garmin Astro 320, bei dem am PC Suchkorridore erstellt werden können und so das Suchgebiet eingeschränkt wird, auch sehr nützlich bei unwegsamen Gebieten, um den Einsatzkräften die Orientierung zu erleichtern. Am PC kann man auch im Nachhinein die genauen Positionen aller Suchtrupps zu jeder Uhrzeit nachvollziehen – ein Vorteil für den eher traurigen Fall, wenn bei einem negativen Suchergebnis Verwandte die Ehrenamtlichen anzeigen, dass sie nicht gründlich genug oder nicht überall gesucht hätten. Leider kein Einzelfall.
Dennoch gibt es auch immer wieder Happy Ends – und genau auf diese arbeiten die freiwilligen Helfer hin. Denn für einen hilflosen Menschen gibt es in dieser Situation wohl nichts schöneres, als von seinem Retter auf vier Pfoten aufgespürt und aus seiner misslichen Lage befreit zu werden.