Ob entspannter Abgleiter im Herbst, Boardairline-Wettkampf oder gar die X-Alps: Hike & Fly boomt! Es geht nicht nur um die Fliegerei, sondern auch um das Gehen und Wandern. Und damit auch um Navigation zu Fuß.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit folgenden Themen:
- Klassische GPS-Handgeräte beim Gleitschirmfliegen
- Welches GPS-Gerät eignet sich für mich?
- Tourenplanung zu Hause – mit Basecamp
- Digitale Landkarten für PC und GPS-Gerät?
- Wie kommen die Karten in Basecamp?
- Wie kommen die Karten aufs Gerät?
Und schließlich haben wir noch ein echtes Praxisbeispiel.
Klassische GPS-Handgeräte beim Gleitschirmfliegen
Keine Frage, die jüngsten All-in-one-Geräte von Skytraxx, Naviter (Oudie) oder Bräuniger sind grandios – aber nur als Fluginstrumente! Auf dem Boden nutzen sie nicht so viel. Die eingebauten Karten enthalten Lufträume und relativ wenige geografische Daten. Zum Fliegen absolut OK. Um damit bei einer Wanderung zu navigieren reicht es jedoch nicht. Beim Hike & Fly zeigen sie den Weg zum Startplatz nicht. In einem abgelegenen Tal abgesoffen: wie wandere ich am günstigsten wieder hinaus? Und auf welchem Weg trampe ich am besten zurück?
Normale GPS-Geräte – und da ist Garmin mit weitem Abstand Weltmarktführer – wurden nicht für eine spezielle Anwendung entwickelt. Man kann alles Mögliche damit machen: wandern, fliegen, biken, paddeln, segeln – und auch Straßennavigation. Für Garmin sprechen eine Reihe von Argumenten:
- Alle Geräte von Garmin (GPSmap Serie, eTrex-Serie sowie Oregon 600/650 und der Monterra) lassen sich besser ablesen als jedes andere Gerät mit Farbdisplay, weil sie so genannte transflektive Displays haben: sie nutzen das Sonnenlicht zur Verstärkung der Anzeige.
- Vielseitigkeit: Man kann es auch für andere Aktivitäten nutzen (Bike, Wandern, Berge, Ski und Skitouren usw.)
- Robustheit: Natürlich gibt es Grenzen, aber wo ein Smartphone schnell die Grätsche macht, funktioniert ein spritzwassergeschütztes GPS Handgerät noch lange. Ich bin ehrlich überrascht, welche Misshandlungen meine Geräte schon weggesteckt haben!
- Sie arbeiten mit dem weitaus gebräuchlichsten GPS-Datenformat „.gpx“.
- Lange Akkulaufzeiten.
- Zuverlässigkeit: Ich hatte noch nie einen Ausfall und ich weiß auch aus dem Garmin Customer Service, dass es mit den Handgeräten wenig technische Probleme gibt.
- Extrem breites Angebot an digitalen Karten – darunter auch die kostenlosen OSM-Karten.
- Die Karten stehen offline zur Verfügung.
- Es gibt die gute und kostenlose Karten-Software „Basecamp“ zur Arbeit am PC oder Mac zuhause.
- Wählbare Aktivitätsprofile (bei allen neueren Handgeräten): Je nach Aktivität braucht man auf dem Display andere Informationen. Beim Hike & Fly will ich wissen, wie weit es noch bis zum Gipfel ist, aber der Gleitwinkel interessiert mich (noch) nicht. Die frei konfigurierbaren Profile bieten genau die gewünschten Infos. Während des Aufstiegs stelle ich auf „Wandern“, vor dem Start wechsele ich auf „Paragliding“. Ich muss also nicht jedes einzelne Datenfeld ändern.
- Einfache, aber kartentaugliche und für die meisten Zwecke ausreichende Geräte sind recht günstig zu bekommen.
- Wenn GPS und Altivario getrennt sind und eines geht kaputt, muss man nur eines austauschen.
Welches GPS-Gerät ist das geeignete für mich?
Von dem, was die Geräte können, eignen sich im Prinzip alle Garmin Handgeräteserien: eTrex, Dakota, Oregon, Montana, Monterra, GPSmap 62, 64, und 78. Nur der eTrex 10 fällt aus dem Rahmen, weil er als absolutes Einfachstgerät keine Karten darstellen kann. Die beiden anderen für Gleitschirmflieger extrem wichtigen Kriterien sind die Ablesbarkeit des Displays sowie die Bedienung. Die Geräte mit Tastenbedienung und Touchscreen haben so genannte transflektive Displays: Sie benutzen das einfallende Sonnenlicht wie ein Spiegel zur „Beleuchtung“. Je heller die Sonne scheint, desto heller ist auch das Display. Die Ablesbarkeit ist unter allen Verhältnissen und auch mit einer dunklen Sonnenbrille absolut super.
Was die Bedienerlogik angeht, ist ein Touchscreen (Oregon, Montana, Dakota, Monterra) super, weil intuitiv. Aber ich habe mit dicken Handschuhe immer wieder Probleme, das richtige Feld zu treffen und zu aktivieren.
Meine erste Wahl ist daher das GPSmap 62 (das 78 ist technisch weitgehend identisch, aber das Gehäuse ist nicht nur wasserdicht, es schwimmt sogar) oder das etwas neuere GPSmap 64 (mit dem 62er weitgehend identisch, bietet zusätzlich aber W-LAN und Konnektivität mit dem Smartphone via Bluetooth). Gleitschirm-Superstar Chrigel Maurer nutzte bei den letzten beiden Redbull X-Alps meines Wissens ein Montana. Mir persönlich ist es zu klobig und man braucht schnell einen Zusatzakku. Die neuesten Oregon-Modelle sind dem Montana sehr ähnlich, nur etwas kleiner. Die Dakotas wären eigentlich super, weil sie für wenig Geld viel bieten. Aber das Display ist so dunkel, dass ich beim Fliegen davon abrate. Den nagelneuen Monterra habe ich in der Luft noch nicht ausprobiert. Aber das Display macht einen guten Eindruck.
Tourenplanung zu Hause – mit Basecamp
Wie jede Wanderung beginnt auch eine Hike & Fly-Tour mit der Planung daheim. Wie steige ich auf zum Startplatz? Basecamp ist ein kostenloses Programm von Garmin zur Arbeit mit digitalen Landkarten sowie Tourenplanung und Archivierung. Erfreulicherweise gibt es Basecamp sowohl für Windows auf dem PC als auch für Mac – und sogar als App für Smartphones (ganz nett für unterwegs, für die richtige Tourenplanung ist ein großer PC-Monitor aber viel angenehmer). Wer im Internet auf GPS-Webseiten stöbert, findet zwei weitere Programme von Garmin: Roadtrip und Mapsource. Beide sind alt und werden nicht mehr unterstützt. Lieber gleich Basecamp nehmen. Garmin bietet neben dem Download sehr ausführliche Informationen und auch für Nicht- Technik-Freaks recht verständliche Infos an. Hast Du Basecamp installiert, empfehle ich Dir, die Video-Tutorials von Garmin. In sechs Stufen erfährst Du, was Basecamp alles kann und wie man es macht.
Gute Karten – digitale Landkarten für PC und GPS-Gerät
Basecamp alleine nutzt noch nichts. Du brauchst noch digitale Landkarten. Grundsätzlich unterscheidet man Rasterkarten und Vektorkarten. Rasterkarten sind im Prinzip nichts anderes als abgescannte Papierkarten, Bilder, die aus Pixeln bestehen. Wenn man hinein zoomt, bekommt man keine Zusatzinformationen, es wird nur größer. Wenn man weit heraus zoomt, läuft alles zu. Und wer bei seinem GPS-Gerät nicht „Norden oben“ sondern „Fahrtrichtung oben“ eingestellt hat, der freut sich auf dem Weg nach Süden, dass die Beschriftungen auf dem Kopf stehen.
Viel besser sind so genannte Vektorkarten. Sie sind übersichtlicher, die Beschriftung steht nie auf dem Kopf und man kann Zusatzinformationen hinterlegen. Beim Straßennavi sind das Tankstellen, Hotels, Werkstätten oder touristische Highlights (Points of Interest, POI). Bei den Garmin Topokarten sind das Berghütten, Outdoor-Läden oder Bike Shops. Für Garmin GPS-Geräte hat man die Wahl zwischen den kostenlosen OSM-Karten oder „Kaufkarten“ von Garmin. Das beste verfügbare Material sind die Topo-Karten von Garmin (und das schreibe ich nicht als PR-Mensch von Garmin, sondern als Nutzer). Sie basieren in der Regel auf den 1:25.000er-Daten der Vermessungsämter, angereichert mit weiteren Informationen von Content-Lieferanten. Bei den Preisen und auch in der Kartografie spiegelt sich das wider, was man als Bergsteiger von Papierkarten kennt: Die Schweiz ist superteuer, die Kartografie klasse! Italien-Karten sind hingegen schlecht bis mäßig.
Da locken natürlich die kostenlosen OSM Karten. OSM steht für ein weltweites Kartenprojekt: Open Street Map. Es funktioniert als Open Source Projekt wie Wikipedia: Die User selbst generieren den Content. Aus diesem Grund sind OSM-Karten kostenlos. Es gibt sie im Prinzip für die ganze Welt. Dort wo viele User mitmachen, sind diese Karten mittlerweile sehr gut und in der Regel sehr aktuell. In abgelegen Regionen gibt es aber noch immer viele weiße Flecken. Sehr unterschiedlich ist auch das Kartenbild, denn das bestimmt jener, der aus den Daten die Karten generiert. Ein weiterer Nachteil: Die hinterlegten Höhendaten (wenn es welche gibt) kommen in der Regel nicht an die Garmin-Karten heran. Als Einstieg empfehle ich Dir wikipedia.org/wiki/OpenStreetMap sowie openstreetmap.de. Von dort findest Du viele Links zu Anbietern von kostenlosen Karten. Für die Alpen sind folgende Karten recht gut: www.wanderreitkarte.de (1,6 GB, kostenlos), openmtbmap.org oder www.mtbnavi.de
Wie kommen die Karten in Basecamp?
Sehr gute Infos zur Installation finden sich unter openmtbmap.org bei den „Tutorials“ sowie bei gpso.de. Eine sehr gute Übersicht über die verfügbaren Karten gibt es unter wiki.openstreetmap.org
Wie kommen die Karten aufs Gerät?
Am einfachsten ist die direkte Speicherung einer fertigen Open Street Map-Karte auf der SD- oder microSD-Speicherkarte des GPS Empfängers (also OHNE Basecamp). Karten herunterladen – entpacken – sie heißt dann höchstwahrscheinlich „gmapsupp.img“ – drag & drop in den Ordner „Garmin“ auf der Speicherkarte. Die Karte besteht aus einem einzigen File, das mehrere Gigabyte groß sein kann. Auf neueren Garmin-Geräten kann man mehrere .IMG-Dateien in den Ordner schieben und sinnvoll benennen, z.B. gmapsupp_Alps.img oder gmapsupp_Italy.img. ACHTUNG: Auf älteren GPS-Geräten geht das nicht. Im Ordner „Garmin“ darf es nur eine einzige Datei geben und die muss gmapsupp.img heißen! Deshalb muss man alle Karten auf einmal von Basecamp ans GPS senden. Dabei entsteht auf dem GPS im Ordner „Garmin“ automatisch nur eine Datei namens gmapsupp.img. Und Achtung: Bereits vorhanden Karten werden dabei überschrieben! Es ist aber auch bei den alten Geräten möglich, mehrere Karten zugleich zu installieren, aber die Erklärung würde hier den Rahmen sprengen (Tipp: nach MapInstall googeln). Die Karten können dann am GPS einzeln ein- oder ausgeschaltet werden.
Noch zwei Abschlussbemerkungen. Egal wie gut GPS heutzutage funktioniert, man kann bei der Gipfelrast das Display nicht vor sich ausbreiten und die gesamte Umgebung mit der Landkarte vergleichen. Etwas anderes jedoch haben Papierkarte und GPS gemein: Wer nicht damit umgehen kann, dem nutzt es nicht viel. Navigation findet vor allem zwischen den Ohren statt.
Praxisbeispiel für Tourenplanung mit GPSIch bin Crossalps Teilnehmer und frage mich, ob ich links oder rechts herum von Grainbach auf die Hochries gehen soll. Welcher Weg ist kürzer? Wo verläuft der Anstieg gleichmäßiger? Und habe ich zwischendrin wieder Abstiege? So geht’s: 1. Basecamp öffnen und auf den Ausschnitt mit Grainbach und Hochries zoomen. 2. Aktivität wählen. Garmin bietet unterschiedliche Aktivitäten. „Zu Fuß“ wählt meist einen relativ flachen Weg und vermeidet so weit wie möglich öffentliche Straßen. „Wandern“ vermeidet Straßen und alpine Steige. Bergsteigen „sucht“ alpine Steige. Aber die Radl-Optionen sind auch immer einen Klick wert 3. Bei den Erstellungswerkzeugen holt man sich „Route“ und klickt dann in der Karte auf die Talstation der Seilbahn und dann auf den Hochries-Gipfel. Basecamp erstellt jetzt einen ersten Vorschlag. Er führt rechts herum (Aufstieg über Westen). 4. Basecamp legt die neue Route automatisch ab und benennt sie auch automatisch (kann man wieder umbenennen). Jetzt hole ich mir „Handwerkzeug“ und doppelklicke auf die Route. Sie wird aktiviert und es öffnet sich das dazu gehörige Infofenster. 5. Testhalber wähle ich in diesem Fenster rechts oben mal andere Aktivitätsprofile, um zu schauen, was da für Vorschläge kommen. In diesem konkreten Fall bleiben zu Fuß, Wandern und Bergsteigen immer gleich. 6. Jetzt will ich mehr über den Anstieg wissen. Ich klicke auf das Icon „Anstiegsprofil“ im Infofenster und es öffnet sich das Profil. Das sieht recht gleichmäßig aus, ist also nicht schlecht. 7. Noch mehr erfahre ich, wenn ich aus der Route einen Track erstelle. Dazu gibt es im Infofenster unter dem „Fahrrad-Icon“ einen Punkt „Track erstellen“. Der Vorteil, beim Track gibt Basecamp genaue Infos zu den Höhenmetern im Auf- und Abstieg sowie zur Durchschnittsteigung. Im konkreten Fall 866 m Anstieg, nur 22 m Abstieg und eine Durschnittsteigung von 16,9 % bei einer Strecke von genau 5 km. 8. Wäre es jetzt „links herum“ (Osten) besser? Das finde ich so heraus: Auswahlwerkzeug (Pfeil) anwählen, per Drag & Drop einen beliebigen Punkt der Route anwählen und auf eine logische Stelle der neuen Variante ziehen. Basecamp fragt, ob ich das Element verschieben will. Ja, will ich. 9. Jetzt prüfe ich das Ganze wie schon zuvor und stelle fest: Streckenlänge ebenfalls 5 km, Anstieg 857 Meter, Abstieg nur 13 Meter und die Durchschnittssteigung ist mit 16,9 % auch gleich. Mit anderen Worten: ob links oder rechts, es ist in diesem Beispiel ziemlich egal. 10. Auf meinem Mac habe ich neben der Topo Transalpin auch eine OSM-Karte installiert (konkret die „Wander und Reitkarte Alps“). Testhalber wechsele ich mal die Karte und spiele das ganze nochmals. Diese Karte schlägt mir eine kürzere Strecke vor, aber sie gibt mir keine Detailinformationen über An- und Abstiege sowie die Durchschnittssteigung. 11. Nehmen wir ein anderes Beispiel: Ich beschließe, nicht von der Hochries zu starten, sondern von der Kampenwand und muss also erst nach Aschau wandern. Soll ich den direkten Weg vorbei am Schwarzenstein und über die Hofalm wandern oder nördlich um die Hügel herum. Der Basecamp Vorschlag für den direkten Weg ist 12 km lang mit 645 Meter Auf- und 583 Meter Abstieg. 12. Jetzt probiere ich wieder die anderen Aktivitäten durch und schaue mir die Vorschläge an. Und siehe da, der Vorschlag „Tourenradfahren“ ist erstaunlich: Streckenlänge 13,0 km mit 303 Metern Aufstieg und 239 Metern Abstieg. Rechnet man als Faustformel, dass 100 Höhenmeter so anstrengend sind wie ein Kilometer flach, ist diese Route die bessere Wahl. 13. Routenoptimierung: Ich habe mich jetzt also für den längeren, aber flacheren Weg über Frasdorf entschieden. Jetzt zoome ich stark in die Karte hinein und schaue mir das Ganze im Detail an. Denn hier steckt noch Optimierungspotenzial, weil Basecamp nicht immer den allerkürzesten Weg wählt. Ich hole mir Routenwerkzeug und plane ab Grainbach, in dem ich Wegpunkt für Wegpunkt (das sind die schwarzen Punkte in der magentafarbenen Linie) so setze, dass er meine Wunschroute anlegt. Am Ende komme ich auf 12,5 km mit nur 271 m Anstieg und 214 Meter Abstieg. 14. Am heimischen PC bin ich damit fertig, jetzt muss ich nur noch alles aufs GPS Gerät übertragen. Wählt man links oben „Geräteübertragung“ mit dem Pfeil aufwärts, überträgt Basecamp alle Dateien aus dem Order, in dem man sich gerade befindet. 15. Man kann aber auch die einzelne Datei anwählen: Im Pulldown-Menü „Datei“ und „ausgewählte Benutzerdaten exportieren“. |
Tourenplanung mit GPS
Derlei Planung funktioniert natürlich genau so für Radtouren, Skitouren usw. Mit der Zeit entstehen in Basecamp eine Menge Wegpunkte, Tracks und Routen. Damit man nicht in einem Wust aus automatisch generierten, aber wenig sinnvollen Dateinamen erstickt, rate ich dazu von Anfang an alles sinnvoll zu benennen. Alle Wegpunkte für Startplätze beginnen mit „SP“ dann ergänze ich sie um den Namen sowie die Höhe. Beispiel „SP Hochries 1553“. Man könnte sogar noch die Startrichtung ergänzen NW.
Sonstige Tipps für Hike & Fly
Firmware Update: Garmin erweitert bei seine aktuellen Geräten regelmäßig den Funktionsumfang
und entfernt Bugs. Lade Dir den WebUpdater herunter, installiere ihn, und schließe Dein GPS-Gerät an den PC / Mac an. Das kleine Programm checkt, ob die Firmware aktuell ist und bietet Dir unkompliziert ein Update an.
Alte Garmin-Geräte (GPSmap 60 und 72 sowie eTrex Vista, Legend, Venture und Summit): Sie funktionieren anders als die neueren Geräte:
- Sie erscheinen nicht automatisch als Laufwerk mit dem USB-Symbol
- Sie haben wesentlich weniger Arbeitsspeicher und daher viel weniger Platz für Karten auf dem Gerät, nur Platz für 20 Tracks und 20 Routen, nur 500 oder 1000 User Waypoints, maximal 10.000 Trackpunkte (wer als Aufzeichnungsintervall 5 Sekunden einstellt, hat bei einem 8-Stundenflug bereits 5760 Track-Punkte erstellt! Außerdem darf im Ordner Garmin nur genau EINE Karte abgelegt sein (siehe oben).
Unterschiedliche Dateiformate
Als Flieger kennst Du wahrscheinlich Dateiformate für Geodaten wie Routen, Tracks oder Wegpunkte. Das gebräuchlichste ist .GPX, für uns Flieger dagegen .IGC. Aus Google Earth kennt man noch .KML oder .KMZ. Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Formate. Hier findest Du Programme zur Konvertierung der Dateien:
- Online: GPSies oder GPS Visualizer
- Offline ist GPSBabel ein nützliches Konvertierungsprogramm (für Windows und Mac). Du kannst es hier herunterladen. Nachteil: es kann kein .IGC konvertieren. GPSdump (Windows, Mac, Linux) ist eigentlich ein Ausleseprogramm und schreibt auch .IGC Dateien. Es kann aber auch Dateien konvertieren.
Unterschied Route und Track
Ein Track und eine Route können ein und dieselbe Strecke beschreiben. Aber ein Track ist statisch, er ändert sich nie. Eine Route hingegen ist dynamisch. Du kennst sicher vom Navi im Auto die Ansage „Neuberechnung der Route“, wenn Du mal nicht genau dort entlang gefahren bist, wo es das Navi wollte. Bei der Routennavigation wirst vom aktuellen Standort immer zum Ziel (bzw. dem nächsten Zwischenziel geführt). Hast Du also in Basecamp eine Route theoretisch geplant und aufs GPS übertragen, berechnet das GPS alles neu – bezogen auf Deinen aktuellen Standort. Daher empfiehlt sich, unterwegs immer wieder Zwischenziele zu setzen.
Willst Du also einen ganz bestimmten Weg gehen, empfehle ich Dir die Track- Navigation. Dabei verzichtest Du zwar auf Abbiegehinweise, aber das Gerät führt Dich genau auf Deiner Wunschstrecke. Der Track bleibt auf Deinem Gerät auch dann gleich, wenn Du Dich nicht mehr darauf bewegst. Praktisch: Basecamp kann jede Route in einen Track verwandeln und umgekehrt.
Über den Autor: Till Gottbrath
Fliegt seit 1987 Gleitschirm, ist begeisterter Streckenflieger und seit jeher auch viel zu Fuß mit dem Schirm unterwegs. Er arbeitet bei der Kommunikations- Agentur Kern Gottbrath Kommunikation, die unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit für Nova und Garmin macht. Er ist also nicht neutral, aber er kennt sich aus und Garmin ist nun mal eindeutiger Marktführer. Er beschreibt hier, wie er Garmin GPS-Geräte sowie die Kartensoftware Basecamp für Hike & Fly-Touren nutzt. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Perfektion und über Anregungen und Kommentare freut sich der Autor.