Das war Kona – Ironman Hawaii 2013

Radeln auf Hawaii(von Julia Viellehner) Einen kleinen Vorbericht über das Leben und die Erlebnisse vor dem Rennen hab ich vor einigen Tagen schon verfasst – dieser ist  hier  zu lesen.

Nun ist das Rennen vorbei und ich bin super super glücklich, mit einer tollen Zeit von 10:15 ins Ziel gekommen zu sein – damit hätte ich echt nie gerechnet (AK: 12. Platz und Frauen gesamt 80. Platz)

Schon um 4 Uhr morgens gab es Bagels mit Schokogel (Nutella wollten wir nicht extra kaufen – war aber super lecker und energiereich!) Nach Bodymarking (die Startnummer wird jedem Athleten auf die Oberarme mit Klebetattoo aufgeklebt!) hieß es warten auf den ersehnten Kanonenknall um 7:00. Der Schwimmstart sowie das Schwimmen selbst verlief – wie sich im Training zuvor auch schon herauskristallisierte – sehr gut und mit einer 1:11 für die 3,8 km bin ich sehr zufrieden.

Beim Wechsel aufs Bike ließ ich mir gut Zeit – immerhin wollte ich das Rennen in vollen Zügen genießen, mitnehmen was geht und nur keinen Stress aufkommen lassen. Beim Radfahren meinte es der Wettergott gut mit uns: über die Hälfte der Strecke hatten wir Rückenwind – dank der Vulkanschluchten ist das hier möglich -, nur die letzten 30 km wurden wir ausgebremst. Ich hatte echt Spaß auf der Stecke und kam mir eher vor wie bei einem Radmarathon (nur das Windschattenfahren war nicht so extrem) – gute Stimmung, nette Leute, Anfeuerungs-, Motivationszurufe von den Mitfahrern und beeindruckende Kulisse. Fast alle 10km wurden wir mit Wasser, Cola und Co versorgt. Ich nutzte jedes Mal die Chance, mich gut mit Wasser abzukühlen und empfand somit die 5:33 Stunden in der Hitze als gar nicht so heiß! Außerdem war mir der Garmin Vector eine große Hilfe: ich orientierte mich an einer Wattvorgabe (bekannt aus dem Training) um nicht zu überpowern. Der Puls wäre zwar auch ein Anhaltspunkt, aber lange nicht so objektiv wie die Wattwerte. Denn die Herzfrequenz reagiert ja z.B. auch auf Hitze oder Aufregung – und das war beides definitiv vorhanden! 🙂 Ich wollte so zwischen 150 und 160 Watt fahren, was mir mit dem Vector auch ganz gut gelang!

Auch der Wechsel in die Laufschuhe erfolgte gut und schnell. Ich konnte ohne große muskuläre Probleme loslaufen und fand auch schnell mein Tempo – 4:15-4:25 – es rollte, ich fühlte mich gut. Ich war mir bewusst, dass noch viele Kilometer vor mir lagen! Naja, Bewusstsein und Umsetzung sind wohl zwei paar Stiefel. Nach der Hälfte der Marathonstrecke merkte ich, wie mir ziemlich schnell die Kräfte flöten gingen. „Ok, ruhig bleiben, nur ein Tief. Bei der nächsten Verpflegungsstation gehen wir ein paar Meter und dann wird das schon!“ Gesagt, getan. Dank Cola und Gel wurden es genau 2 km … 😉 Nun machte sich wohl die 5-wöchige Laufpause nach der WM-Zofingen (aufgrund eines muskulären Problems im Oberschenkel) bemerkbar. Ich arbeitete mich langsam, ganz langsam von Verpflegungsstation zu Station vor – dort ging ich dann jeweils die 100m und verköstigte mich mit Cola, Gel und Wasser – alle Meile gab es so eine Station, was auch seeehr gut war. Ich glaub, ich nahm in der gesamten Saison 2013 nicht so viele Gels zu mir wie heute…

Am Schluss wollte ich nur noch die Marathonbestzeit meiner Mutter (ich hatte sie mit 3:30 im Gedächtnis) einhalten – was mir mit 3:25 auch gelang. Die letzten Meter waren hart, sehr hart. Ich wurde von einigen Damen überholt, die in meinen Augen partout keine Läuferinnen sind, aber wohl bessere Triathleten 😉 Dennoch schaffte ich es – glaube ich – mit einem Lächeln im Gesicht ins Ziel zu laufen und mich über meinen ersten Ironman (in Hawaii!!!) zu freuen. Anschließend genoss ich die Atmosphäre im Zielbereich in vollen Zügen und versuchte irgendwie zu realisieren, was da heute so passiert ist. Dank des langsamen Lauftempos brach meine Oberschenkelverletzung nicht wieder auf und auch sonst fühle ich mich mittlerweile – nach Eis, Pizza, Cola und sonstiger Zielverpflegung – halbwegs wieder hergestellt.

Nun freue ich mich seeehr auf zwei Wochen Urlaub auf Hawaii und Kauai sowie die verdiente Saisonpause! Die Räder lassen wir nämlich bei unserem Reiseveranstalter in Kona! 😉

 

Julia Viellehner

Über die Autorin:
Julia Viellehner studiert Gesundheitsmanagement mit Praxisanteil im FTZ Mühldorf und arbeitet nebenbei in einem Fitnessstudio. Über zehn Jahren betriebt sie Langstreckenlauf auf nationalem Niveau und konnte mehrere deutsche Meistertitel im Straßenlauf sowie Crosslauf gewinnen. Inzwischen ist sie zum Triathlonsport gewechselt und auch in Triathlon Bestenlisten weit vorne zu finden. Ihr gewonnenes Wissen und die gesammelten Erfahrungen gibt sie hier gerne weiter.

2 Gedanken zu „Das war Kona – Ironman Hawaii 2013“

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